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Der Kleine Fuchsbandwurm
(Echinococcus multilocularis)

Dieses ausführliche Informationsangebot wurde von Herrn Ulrich Dopheide
in vielen Jahren zusammengetragen und dem Bärlauchportal
vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zur Verfügung gestellt.

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Außerdem wurde in der Bayerischen Staatsforstverwaltung in den letzten 11 Jahren kein einziger Befall mit Fuchsbandwurm bei Waldarbeitern (Beerenesser) oder Revierbeamten (Fuchsabschüsse incl. Abbalgen) bekannt. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Warnungen kaum noch bedrohlich, die sich auf die in Bayern derzeit tatsächlich sehr hohe Befallsdichte der Füchse (über 30%) mit dem Fuchsbandwurm beziehen.

Zusammenfassung:

"in Bayern ist die Gefahr einer Infektion mit Fuchsbandwurmeiern als sehr gering einzuschätzen!"

Das Restrisiko minimiert man gemäß der überkommenen Vorstellungen durch:
- Sammeln von Blättern und Früchten an Stellen, wo kein Fuchskot zu erwarten ist. Der Fuchs kotet zur Reviermarkierung an markanten Plätzen mit Übersicht wie Hügelkuppen, Felsen, auf Baumstümpfen, an Wegeskreuzungen u.ä. - Sammeln möglichst in Kniehöhe und darüber, wo kein Fuchskot hinfällt
- Gründliches Waschen des Sammelgutes. Wenn auch die einzelnen 1/30 mm großen Fuchsbandwurmeier als "klebrig" gelten, so kann man kleine Kotteilchen und mit ihnen die darin gegebenenfalls enthaltenen Eier doch wegwaschen.

Garantiert hilft aber:
- Abkochen des Sammelgutes. Die Eier werden schon bei 70°C abgetötet. Einfrieren überleben sie. - Gesunde und immunsystemstärkende Lebensweise !!
Wer trotz alledem von besorgten Mitmenschen Vorhaltungen wegen der von ihm eingegangenen Restrisiken zu hören bekommt, sollte einfach die Gegenfrage stellen: "Haben Sie bei Ihren letzten Restaurantbesuchen und bei Ihren letzten Einkäufen von Salaten hoffentlich auch jedesmal nachgefragt, ob diese Nahrungsmittel auf garantiert fuchsbandwurmsicher abgezäuntem Gebiet gewachsen sind ?"
Hier enden dann die Warnrufe zum Fuchsbandwurm in den meisten Fällen.

Fazit: es gibt weiterhin ein sehr geringes Restrisiko. Dessen Einschätzung und die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen muss nach wie vor jeder für sich selbst treffen.

Ulrich Dopheide
Landesbund für Vogelschutz, im Dezember 2003

Das Bärlauchportal möchte noch etwas dazu anmerken:

Die Chance, bei einem Autounfall tödlich zu verunglücken, ist tausende Male höher, trotzdem hindert das Wissen darum niemanden am Autofahren.





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