| Antonio , 7.4.2002 20:03 |
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| Bärlauch |
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Ein Artikel der S.Z. (Do., 4. April 2002, Seite 41) hat meine Mutter geweckt. Ich höre sie immer noch wie sie sagt:
Wer weiss, mein Junge, deine Zukunft mag besser werden als meine Vergangenheit. Sei trotzdem immer bereit die Gegenwart zu meistern. Und alles was sie mir beibrachte war, ihrer Meinung nach, eine Vorbereitung auf die täglichen Gegenwart. Ich lernte Geschirrspülen, Kartoffelnschälen, Tanzen, Nähen, Kochen, Waschen, wilde Kräuter und Pilze sammeln,... Die damalige Gegenwart war nicht so rosig wie heute. Wenn ich so den Geist der heutigen Gegenwartr betrachte, dann sehe ich, z. B., dass das Verwerten von wilden Nährstoffe nur ein demonstrativer Akt der Naturverbundenheit ist und das wird ausgehängt. Für uns war es ein völlig unbewusstes Zeugnis unseres Überlebenswillen. Es gehörte zum Alltag. Wir Kinder liefen durch den Pinienwald am Strand entlang und sammelten Pinienzapfen und Kerne, besonders nach einer sturmischen Nacht, Schnecken nach einem Regentag und sonst Muscheln am Strand. Es dauerte weitere 60 Jahren bis die Videospiele kamen. Schauen Sie und entschuldigen mein müdes Lächeln, ich bin weiterhin der Sohn meiner Mutter der, Jahr für Jahr, das tut was sie ihm beigebracht hat, obwohl ich damit nicht mehr zu "überleben" trachte. Ich übe es einfach weiter. Oder glauben Sie die schlechten Zeiten sind zu Ende gegangen? Unwichtig: Ich tanze, spüle per Hand mein Geschirr, nähe, koche weiter wie gehabt und sammle immer noch wilde Kräuter. Ich weiss noch weches Lattichgewächs wozu sich eignet, wie man junges Brennessel als Spinatersatz einsetzt, wie Bärenlauch zubereitet und, wenn Sie gestatten, á propos von Bärenlauch, ich lege hier noch zwei Rezepte von mir d'rauf. (Fotodokumentation auch vorhanden). Den Bärenlauch, waschen, in eine Salatzentrifuge schleudern. Die grünen Blätter vom weissen Stengel trennen. 1). Quarkspeise-Aufstrich: 250 g Rahmquark 20 - 40%ig 40 g weisse Bärenlauchstengel, kuz gehackt 20 g frische Petersilienblätter, fein gehackt 50 g Seelachs-Schnitzel in Öl Eine Prise schw. Pfeffer und Kochsalz nach Belieben. Mischen. Auf getostetem Brot oder Knäcke streichen. 2). Pesto: 100 g Pistazienkerne 100 g grüne Bärenlauchblätter 20 g frische Petersilienblätter eine halbe reife Avocado der Saft einer halben Zitrone Soviel Färberdistel-Öl dazugeben wie notwendig ist, um das Ganze mit dem Mixstab zu quirlen. Pfeffer und Salz, nach Geschmack. Auf Nudeln jegliche Art, Cous-Cous oder Reis servieren mit einer Prise geriebenem Parmesan-Käse. Für die Münchner: Sie finden jede Menge Bärenlauch in den Isarauen und im Englischen Garten. Prosit, Gesundheit und guten Appetit! |
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| Jeanne , 8.4.2002 20:30 |
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| Re: Bärlauch |
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Da kommen einem ja fast die Tränen. Deine Ausührungen und Rezepte sind vielleicht nicht schlecht, nur die Avocado passen nicht so sehr zu der ganzen Geschichte und zu deiner Mutter.
Jea |
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| Antonio , 8.4.2002 23:00 |
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| Re: Re: Bärlauch |
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Tja, ich habe auch gesagt, dass diese Rezepte von mir sind.
Meine Mutter ist nur sofern im Spiel, dass sie mich mit so erzogen, dass ich auf alles aufmerksam und neugierig schaue und meine Fantasie entwickle. Dabei sind solche Rezepte enstanden. Um die geht es jetzt. Erst probieren, dann kritisieren. Nichts für unguat. Antonio. |
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| Jeanne , 16.4.2002 14:14 |
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| Re: Re: Re: Bärlauch |
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Hallo Antonio,
sorry für meine bissige Antwort, dein Rezept werde ich vielleicht ausprobieren, Tschüss Jeanne |
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| irene , 23.4.2003 19:01 |
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| Re: Bärlauch |
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Hallo Antonio, Du schreibst von Pinien-Kernen! Habe auch welche, wie kann ich sie öffnen ? Danke. Irene |
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| Antonio , 23.4.2003 22:51 |
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| Re: Re: Bärlauch |
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Da bin ich paff! Woher hast du die Pinienkerne noch ungeknackt? Hierzulande kriegt man sie nur gecknackt (teuer) Jedenfalls auf ene harte Unterlage (Metall oder Stein) mit einem kleinen Hammer schlagen. Nach ein paar Versuche hat man gleich es heraus mit wieviel Kraft geschlagen werden muss, damit der Kern ungeschadet gewonnen werden kann. Viel Spass! |
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| Antonio , 24.4.2003 10:27 |
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| Re: Re: Bärlauch |
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Liebe Irene Gleich nach dem Abschicken meiner Antwort, is mir der Verdacht aufgekommen, daß die Pinienkerne die du hast, doch die sind die wir alle kriegen, die sauberen weissen in Klarsichttüten und nicht die harten dunkelbraunen die direkt aus der Pinie kommen. Na, dann diese Kerne (100-150 gr) in einem Behälter tun wo du mit dem Stabmix gerade noch hinein kommst, soviel Öl (Oliven-, Färberdiestel-, Walnuss- oder was du gerade magst) dazugeben bis alle Kerne gedeckt sind und mit besagtem Stabmix soweit homogenisieren bis eine zähflüssige Paste entsteht. Das Gleiche mit der Avokado: nimm die Frucht einer reifen Avocado gib dazu den Saft einer Zitrone und mit dem gleichen Gerät homogenisieren. Der Saft der Zirone hemmt die Oxydation (braun verden) des Fruchtfleisches und macht den Geschmack prickelnder. Beides mit dem Bärlauchblätter-Öl –Homogenisat mischen. Nach belieben kann man auch Salz und Pfeffer dazugeben. |
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