Martin Tauchen , 23.5.2002 18:41 |
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Bärlauch,der bessere Knoblauch |
Bärlauch hat sehr grosse Vorzüge im Gegensatz zum Knoblauch.
Erstens findet man in nördlichen Gefilden relativ leicht an schattigen und feuchten Plätzen. Da Bärlauch doch noch immer ein wildes und freiwachsendes Gewächs ist,ist nicht er durch Neuzüchtungen verdornen worden. Acht geben muss man halt nur,ob man sich kein Maiglöckchen einfängt. Bärlauch bevorzugt ein feuchtes und dunkles Klima.Daher findet man ihn in Mengen an Bachlaüfen mit gutem Waldbewuchs. Industriell wird Bärlauch -noch- nicht angebaut.Somit ist der Bärlauch frei von Pestiziden und Überdüngung. Dank seiner Alliine ist Bärlauch dem Knoblauch etwas überlegen und hat dazu noch den Vorteil des fehlenden Körpergeruchs nach der Verköstigung. Wie auch beim Knoblauch-Knoblauchpressen sind Unsinn- sollte Bärlauch mit einem sharfen Messer geschnitten werden,um die Oxidation zu vermeiden.Die Oxidation vernichtet mehr oder weniger die gesunden Ingredenzien. Somit sollte man Knoblauch immer schneiden anstatt zu questschen. Durch Quetschung,vergrössert sich die Oberfläche ungemein und lässt die Alliine stärker oxidieren,womit sie dann auch wertlos werden.Ausser Gestank hat man nichts erreicht. Das gleiche gilt auch für Zwiebeln. Fakt ist aber,dass Bärlauch generell gesünder ist als Knoblauch, der ja schon auch sehr extrem gesund ist. Problem beim Knoblauch ist,da er mittlerweile industriell,land- wirtschaftlich angebaut wird.Bei Knoblauch aus Spanien und Frank- reich muss man sich immer die Frage stellen,wieviel Pestizide dabei sind. Wilder Bärlauch hat diese Problematik nicht.Meist wächst er an Orten,wo keine Giftkutsche hinkommt. Bärlauch benötigt auch keine grossartige,künstliche Pflege.Da, wo er wächst,wächst er auch.Eine wirklich anarschiche Pflanze. Übrigens,die wahre Wirkung des Bärlauchs steckt nich in den Blättern,sondern in deren Stengel.Da ist der ganze Saft drin. Ein Bärlauchsalat benötigt auch kein Salz als Würze,denn der Bärlauch liefert dieses Aroma frei Haus. Man/frau koste einmal Bärlauch roh, und es stellt sich heraus, dass Bärlauch eine wunderbare Rohkost ist.Pflanzenöl kann den Geschmack verstärken. Am besten ist Bärlauch aber,wenn er roh-direkt-gepflückt verspeist wird. Bärlauch ist nicht nur ein Knoblauchersatz,er ist schlichtweg besser als Knoblauch ! Martin |
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franschesko , 27.5.2002 16:27 |
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Re: Bärlauch,der bessere Knoblauch |
Hallo Martin, vielen Dank für Deine sehr guten und ausführlichen Anmerkungen zum Bärlauch. Darf man fragen, woher soviel Fachwissen stammt? Auf jeden Fall sind wir froh, dass auf diese Weise immer mehr Wissen mosaikmaßig zusammenfließt. Grüße Fanschesko |
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Martin Tauchen , 27.5.2002 23:47 |
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Re: Bärlauch,der bessere Knoblauch |
Beruflich arbeite ich in der Phytopharmazeutischen Branche.
Unsere Produkte hat sich beinhalten ausschliesslich Extrakte aus Heilpflanzen.Wir liefern sozusagen Grundextrakte für die Arzneimittelindustrie auf pflanzlicher Basis. Leitspruch unseres Hauses ist "Natur verpflichtet" oder "The Natural Network". Die Bandbreite unserer Produktpalette ist weit gefächert. Baldrian,Knoblauch,Brennnessel,Kava Kava,Ginseng,Misteln, Mariendistel,Artischoke,Ingwer,Chillipfeffer,Kürbiskern, Johanniskraut,Weissdorn usw...Es sind annäherend mehrere hundert Pflanzen die wir verarbeiten und gemäss des DAB in verschiedensten Formen bereit stellen.Sei es nun als Trockenextrakt,Fluids,Tonika oder Dickextrakte. Dazu gehört auch neuerdings Bärlauch.Diesen verarbeiten wir aber nur als Frischpflanze.Die Saison dafür ist aber so gut wie zu Ende.Sozusagen eine saisonale Angelegenheit. Die Verarbeitung ist relativ einfach,der Bärlauch wird zerkleinert und mit Olivenöl angesetzt.Und dann gute zwei Wochen mazerieren gelassen.Um Oxidation zu vermeiden,werden die Produkte sofort mit Stickstoff überschichtet.Das hilft dem Bärlauch aber auch dem Olivenöl.Sauerstoffkontakt lässt nämlich auch das Öl oxidieren und es erhöht sich sehr schnell die Peroxidzahl.Das heisst,das nach einer gewissen Zeit das Öl ranzig wird. Wilder Bärlauch steht mittlerweile unter Artenschutz,somit ist es schon fraglich,ob man wildwachsenden Bärlauch sammeln sollte. Bärlauch wird ja auch landwirtschaftlich angebaut.Es handelt sich hierbei aber immer noch um die Ursprungsform.Also keine Neu- züchtung.Pestizide braucht dieser auch nicht,da es sich ja um ein Lauchgewächs handelt und von Natur aus keine chemische Keule benötigt. Wenn wir in unserer Firma Bärlauch angeliefert bekommen,zweige ich mir gerne etwas ab.Oder verspeise ihn direkt als kleinen Powersnack.Leider ist die Saison nun um. Die Wirkstoffe des Bärlauch-es sind nicht die Alliine allein- werden höher eingestuft als die des Knoblauchs.Allerdings fehlen dazu noch konkrete Langzeituntersuchungen. Denn leider wurde der Bärlauch bis vor kurzem sehr stiefmütterlich behandelt,somit fehlen dazu weitergehende erkenntnisse. Das wird sich aber mit dem Comeback des Bärlauch ändern. Bleibt nur zu hoffen,dass niemand auf die Idee kommt,Bärlauch in ein Züchtungsraster zu zwängen oder gar genetisch zu verändern. Martin |
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franschesko , 28.5.2002 15:03 |
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Re: Re: Bärlauch,der bessere Knoblauch |
Hallo Martin. Noch einmal Dank. Ich habe eine Frage zu Deiner Aussage: "Wilder Bärlauch steht mittlerweile unter Artenschutz,somit ist es
schon fraglich,ob man wildwachsenden Bärlauch sammeln sollte." Woher weißt Du das und wo kann man diese Information finden? In der Datenbank des Umweltbundesamtes kommt kein Bärlauch (allium ursinum) als schützenswerte Pflanze vor. Viele Grüße franschesko |
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